Hier finden Sie einen Artikel aus der Frankfurter Allgemeinenen Zeitung, der den erfolgreichen Weg der Wiedereingliederung eines unserer Klienten aufzeigt.
2021 in Kürze
Vorbemerkung
Auch 2021 war vor dem Hintergrund der Corona Covid-19-Pandemie von immer wieder neuen Versuchen, das Beratungs-angebot für unsere Klient*innen bestmöglich aufrecht-zuerhalten, geprägt.
Gleichzeitig war dafür zu sorgen, dass sowohl unsere Klient*innen als auch unsere Mitarbeiter*innen größtmöglichen Schutz bei der Ausübung unserer Hilfeleistung zugutekommt.
Das hat zwangsweise dazu geführt, dass wir je nach Inzidenz Termine vor Ort reduzieren und trotzdem vor allem dringliche Anliegen unserer Klientinnen und Klienten schnellstmöglich bearbeiten mussten.
Wir finden, dass wir dies zum Besten unser Klient*innen, aber auch mit dem nötigen Schutz für alle erreicht haben.
Beratung und Betreuung
Schwerpunkte
Als dringlichstes Problem stand auch in 2021 drohende oder bereits vorhandene Wohnungslosigkeit im Vordergrund der Beratung. Hilfe zur Wiedereingliederung ist deshalb zu allererst Hilfe bei der
Beschaffung von Wohnraum. Die Vermeidung oder Überwindung von Wohnungslosigkeit nimmt vor diesem Hintergrund als Querschnittsproblem bei allen unseren Bemühungen eine zentrale Rolle ein. Ungenügende
wirtschaftliche Absicherung, Schwierigkeiten bei der Arbeitsplatzsuche, Überschuldung und fehlende soziale Bindungen waren die weiteren Problemfelder.
2019 in Kürze
Beratung und Betreuung
Schwerpunkte
Als dringlichstes Problem stand auch in 2019 drohende oder bereits vorhandene Wohnungslosigkeit im Vordergrund der Beratung. Hilfe zur Wiedereingliederung ist deshalb zu allererst Hilfe bei der Beschaffung von Wohnraum. Die Vermeidung oder Überwindung von Wohnungslosigkeit nimmt vor diesem Hintergrund als Querschnittsproblem bei allen unseren Bemühungen eine zentrale Rolle ein. Ungenügende wirtschaftliche Absicherung, Schwierigkeiten bei der Arbeitsplatzsuche, Überschuldung und fehlende soziale Bindungen waren die weiteren Problemfelder.
40 Jahre Haftentlassenenhilfe e. V. … ein Grund zum Feiern.
Am 08.11.2019 haben wir unser 40jähriges Bestehen mit unseren Kostenträgern, Vertreter*innen aus der Landespolitik, Kooperationspartner*innen und Mitarbeiter*innen gefeiert.
Die kontinuierliche Ausweitung der Hilfsangebote des Vereins war nur denkbar durch eine breite Anerkennung und Förderung der Arbeit und das beständige Engagement.
Mit unserer Feier wollten wir Danke sagen, für die immer vertrauensvolle Zusammenarbeit auf Augenhöhe.
Vernetzung
Unsere Arbeit funktioniert nur im Miteinander und mit Unterstützung vieler weiterer Hilfeangebote.
Arbeitskreis Straffälligenhilfe
Aufgrund vielfachen Wunsches haben wir den Arbeitskreis Straffälligenhilfe wieder ins Leben gerufen.
Mit ihm möchten wir den fachlichen Austausch von Kolleg*innen, die in ihren Arbeitsbereichen mit Menschen arbeiten, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind, fördern und Zugang zu Informationen
über praxisrelevante Themen ermöglichen.
Bereits im Juni 2019 referierte Herr Dieter Althaus, Abteilungsleiter der der JVA Kassel 2, über den Behandlungsvollzug von Gewalt- und Sexualstraftätern der sozialtherapeutischen
Anstalt.
Am 30.10.2019 fand in nun der Beratungsstelle der Haftentlassenenhilfe e.V. die zweite Veranstaltung dieses Jahres statt. Für das Thema Die Gesundheitsversorgung von
Klienten in Frankfurt ohne Versicherungsschutz konnten wir als Referentinnen Frau Dr. Maria Goetzens von der Elisabeth-Straßenambulanz der Caritas Frankfurt und Frau Leonie Albert von der
Sozialberatung für Migrant*innen und Flüchtlinge des evangelischen Zentrums für Beratung in Frankfurt-Höchst gewinnen.
Beide Veranstaltungen waren besonders informativ und sehr gut besucht.
Kollegiales Fachgespräch
Um Vernetzung zu fördern, veranstalten wir jährlich ein kollegiales Fachgespräch, das aktuelle Themen näher beleuchten soll. 2019 war unser Thema Soziale Segregation und
Benachteiligung in Frankfurt – Kooperation im Sozialraum.
Bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern möchten wir uns für ihr Erscheinen, das Interesse an dem Thema und dem anschließenden gemeinsamen Austausch ebenfalls
herzlich bedanken.
Insgesamt haben circa 40 Vertreter*innen aus folgenden Bereichen teilgenommen:
Kollegiales Fachgespräch am 10.12.2019
Traditionsgemäß fand auch 2019 unser Kollegiales Fachgespräch statt. Dieses Jahr war das Thema Soziale Segregation und Benachteiligung in Frankfurt – Kooperation im Sozialraum. Für den Vortrag konnten wir eine Mitverfasserin des Sozial-Monitoring Berichts der Stadt Frankfurt gewinnen, bei der wir uns an dieser Stelle nochmal herzlich dafür bedanken wolllen. Mit gut 40 Teilnehmer*innen hat eine rege Anschlussdiskussion und ein gemeinsamer Austausch zum Thema Kooperation im Sozialraum und auch den folgenden Fragestellungen stattgefunden:
Für die Teilnahme und den anschließenden gemeinsamen Austausch möchten wir ebenfalls herzlich bedanken und verbleiben mit den besten Wünschen für 2020.
Das Team der Haftentlassenenhilfe e.V.
40 Jahre Haftentlassenenhilfe e. V. … ein Grund zum Feiern
Am 08.11.2019 haben wir unser 40-jähriges Bestehen mit unseren Kostenträgern, Vertreter*innen aus der Landespolitik, Kooperationspartner*innen und Mitarbeiter*innen
gefeiert. Die kontinuierliche Ausweitung der Hilfsangebote des Vereins war nur denkbar durch eine breite Anerkennung und Förderung der Arbeit und das beständige Engagement. Mit unserer Feier wollten
wir Danke sagen, für die immer vertrauensvolle Zusammenarbeit auf Augenhöhe. Die siebziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts waren eine besondere Periode gesellschaftspolitischer Reformen in der
Bundesrepublik, geprägt auch von der großen Strafrechtsreform und dem Strafvollzugsgesetz von 1977. Das damalige gesellschaftspolitische Klima machte es möglich, dass Fragen der sozialen
Strafrechtspflege weit über Fachkreise hinaus Interesse fanden und engagiert diskutiert wurden. Wie viele andere Initiativen in dieser Zeit ist auch unser Verein damals aus einem Kreis engagierter
Juristen und Sozialpädagogen entstanden, die sich als Bürger an der praktischen Umsetzung der Reformpolitik beteiligen wollten.
Heute bietet der Verein ein breites Spektrum von Hilfen an, die sich ergänzen und aufeinander aufbauen (Jahresbericht
2018).
Musikalisch begleitet wurde unsere Jubiläumsfeier von den Bembel Blues Bub*innen, die famos aufgespielt haben.
Arbeitskreis Straffälligenhilfe
Aufgrund vielfachen Wunsches haben wir den Arbeitskreis Straffälligenhilfe wieder ins Leben gerufen. Mit ihm möchten wir den fachlichen Austausch von Kolleg*innen, die in ihren Arbeitsbereichen mit Menschen arbeiten, die mit dem Gesetz in Konflikt geraten sind, fördern und Zugang zu Informationen über praxisrelevante Themen ermöglichen. Bereits im Juni 2019 referierte Herr Dieter Althaus, Abteilungsleiter der der JVA Kassel 2, über den Behandlungsvollzug von Gewalt- und Sexualstraftätern der sozialtherapeutischen Anstalt.
Am 30.10.2019 fand in nun der Beratungsstelle der Haftentlassenenhilfe e.V. die zweite Veranstaltung dieses Jahres statt. Für das Thema Die Gesundheitsversorgung von Klienten in Frankfurt ohne Versicherungsschutz konnten wir als Referentinnen Frau Dr. Maria Goetzens von der Elisabeth-Straßenambulanz der Caritas Frankfurt und Frau Leonie Albert von der Sozialberatung für Migrant*innen und Flüchtlinge des evangelischen Zentrums für Beratung in Frankfurt-Höchst gewinnen. Beide Veranstaltungen waren besonders informativ und sehr gut besucht.
Qualitätsmanagement
Am 29.10.2019 wurde bei uns im Rahmen unseres Qualitätsmanagements eine Wiederholungsbegutachtung durch die Weiterbildung Hessen e.V. durchgeführt. Wir freuen uns, dass wir das angestrebte Qualitätssiegel als geprüfte Weiterbildungseinrichtung ohne Mängel oder Abweichung erhalten haben. Es bescheinigt unser hohes Qualitätsniveau bei der Durchführung unserer Aufgaben.
Projekt Wohnen +
zeitlich befristeter Wohnraum zur Nutzung und Betreuung
Die Idee
Unser Verein mietet Ihren Wohnraum an, schließt mit potentiellen Nutzer*innen diesbezügliche Betreuungs- und Nutzungsverträge ab und die drei Parteien, Wohnungsvermieter*in, Mieter und Nutzer*in proben für ein Jahr eine zufriedenstellende Nutzung des Wohnraums. Wir als Mieter übernehmen auch gerne die Renovierung vor Einzug. Sollte, und das dürfte der Regelfall sein, Alles zur Zufriedenheit verlaufen, wird der Mietvertrag an die Nutzer*in übergeben werden können. Hausbesuche sind Bestandteil unserer Betreuungs- und Nutzungsverträge mit unseren Klient*innen die den zur Verfügung gestellten Wohnraum nutzen sollen. Die Unterstützung auch in Wohnungsbelangen gehört ebenso dazu. In jedem Fall stehen wir unseren Vermieter*innen und Klient* innen jederzeit als Ansprechpartner zur Verfügung. Für unsere regelmäßigen Hausbesuche und die Arbeit unseres Betriebshandwerkers in den Wohnungen ist optimal, möglichst Wohnungen örtlich nahe beieinander zu mieten.
Das Ziel
Unser Projekt hat zum Ziel, die soziale und berufliche Situation unserer Klient*innen zu verbessern und sie zu verselbständigen.
Der Hintergrund
Schon seit einigen Jahren fällt es uns immer schwerer, unsere Klient*innen im Anschluss an unsere Wohnprojekte in eigenen Wohnraum zu vermitteln. Das ist vor allem bei Personen, deren Resozialisierung weitestgehend erfolgreich war, sehr schade. Auch die Registrierung beim Amt für Wohnungswesen führt inzwischen in den seltensten Fällen zum gewünschten Erfolg, die Konkurrenz auf dem Wohnungsmarkt ist auch bei Sozialwohnungen einfach zu groß.
Der Kontakt
Für eventuelle Rückfragen stehen wir selbstverständlich gerne auch für persönliche Vorsprachen zur Verfügung.
Kollegiales Fachgespräch am 03.12.2018
Wie jedes Jahr fand auch 2018 unser Kollegiales Fachgespräch statt. Thema war diesmal Glücksspielsucht. Herr Abel von der Fachberatung Glücksspielsucht im SHZ Wiesbaden hat den sehr informativen und kurzweiligen Vortrag mit dem Titel „Wenn Glücksspiel Leiden schafft“ gehalten.
Herrn Abel danken wir an dieser Stelle nochmal ganz herzlich. Bei allen 35 Teilnehmerinnen und Teilnehmern möchten wir uns für ihr Erscheinen, das Interesse an dem Thema und dem anschließenden gemeinsamen Austausch ebenfalls herzlich bedanken. Über eine erneute rege Teilnahme an dem Kollegialen Fachgespräch 2019 würden wir uns freuen. Für die anstehenden Feiertage und das neue Jahr wünschen wir nur das Beste.
Das Team der Haftentlassenenhilfe e.V.
Knapp Vorbei
Frühintervention für jugendliche und heranwachsende Beschuldigte, Angeklagte und Straftäter*innen
Die Haftentlassenenhilfe hat in Abstimmung mit dem Landespräventionsrat das Frühinterventionsprojekt Knapp Vorbei entwickelt, ein
Gruppenangebot für jugendliche und heranwachsende Beschuldigte, Angeklagte und Straftäter*innen. Ein wesentlicher Baustein des Projekts sind Gespräche zwischen strafrechtlich auffälligen Jugendlichen
und Heranwachsenden mit Hafterfahrenen. Die Begegnung mit hafterfahrenen Menschen und deren Biografie soll den Impuls zur Überprüfung des eigenen Standpunktes geben sowie zur Entmythologisierung von
devianten Verhalten beitragen. Jugendliche Erlebens- und Erlebniswelten unterscheiden sich signifikant von denen Erwachsener. Neben vielen gesellschaftlichen Entwicklungen spielen dabei auch typische
Entwicklungsaufgaben des Jugendalters eine zentrale Rolle. Dies gilt in ganz besonderem Maße für den Bereich von Risikoverhalten. Hier will das Projekt seinen Beitrag leisten und sich dennoch nicht
nur auf männliche Jugendliche und Heranwachsende ausrichten.
Mehr zu Knapp Vorbei finden Sie hier
Kollegiales Fachgespräch am 28.11.2017
Traditionsgemäß fand auch 2017 unser Kollegiales Fachgespräch statt. Thema war Bagatellkriminalität "In den Knast wegen ... das ginge auch anders!?"/Überlegungen zu einem rechts- und kriminalpolitisch angemessenen Umgang mit Ladendiebstahl.
Im Anschluss an den Vortrag von Frau Prof. Dr. Oberlies von der Frankfurter University of Applied Sciences konnten wir ihre Thesen in einer angeregten Diskiussiom erörtern und vertiefen.
Frau Prof. Dr. Oberlies danken wir an dieser Stelle nochmal sehr herzlich.
Bei allen 50 Teilnehmerinnen und Teilnehmern möchten wir uns für ihr Erscheinen, das Interesse an dem Thema und den anschließenden gemeinsamen Austausch ebenfalls herzlich bedanken.
Über eine erneute rege Teilnahme an dem Kollegialen Fachgespräch 2018 würden wir uns freuen.
Für die anstehenden Feiertage wünschen wir bereits jetzt nur das Beste und genügend Zeit, damit auch ein wenig Ruhe einkehren kann. Im neuen Jahr mögen sich Ihre Ideen und Wünsche umsetzen.
Bleiben Sie gesund.
Das Team der Haftentlassenenhilfe e.V.
Unsere beiden Mitarbeiterinnen im Übergangsmanagement
in der Justizvollzugsanstalt Dieburg
Beate Ebert und Simone Eisenhut, bei der Überreichung der Zertifizierungsurkunde durch den hessischen Wirtschaftsminister Tarek Al-Wazir und dem Vorstandsvorsitzenden der Weiterbildung Hessen e.V. Claus Kapelke. Sie bescheinigt unser hohes Qualitätsniveau bei der Durchführung unserer Aufgaben.
November 2017
Ehrenbrief des Landes Hessen für unseren ehemaligen Geschäftsführer, Herrn Peter Rettenbeck
Wir freuen uns darüber, dass Peter Rettenbeck für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit als erster Vorsitzender des Landeszusammenschlusses für Straffälligenhilfe Hessen am 24.02.2017 den Ehrenbrief des Landes Hessen erhalten hat.
Gewürdigt wurde damit vor allem sein vorbildlicher Einsatz zur Verbesserung der Situation für inhaftierte und haftentlassene Menschen.
Seit Juni 2016 ist der Verein Träger der Schuldnerberatung in den Justizvollzugsanstalten Darmstadt und Weiterstadt.
Weitere Informationen finden Sie unter Arbeitsbereiche Schuldnerberatung in JVA
20 Jahre Einsatz für Haftentlassene – Ein guter Grund zum Feiern
Jubiläumsfeierlichkeiten des Beirats der Haftentlassenenhilfe e.V. am 08. Dezember 2015
Staatssekretär Thomas Metz aus dem Hessischen Ministerium der Justiz lobte bei den Feierlichkeiten zum 20-Jährigen Jubiläum des Beirats der Haftentlassenenhilfe e.V. die Arbeit des Vereins: „Der Verein Haftentlassenenhilfe ist seit vielen Jahren ein zuverlässiger und kompetenter Partner des Hessischen Ministeriums der Justiz im Bereich der Straffälligenhilfe. Mit seinen verschiedenen, vielfältigen und vom Hessischen Ministerium geförderten Projekten insbesondere zur Wohnraumversorgung leistet er einen wichtigen nachhaltigen Beitrag zur Resozialisierung und sozialen Integration von Straffälligen und Strafgefangenen.“
Auch die Frankfurter Stadträtin, Frau Prof. Dr. Daniela Birkenfeld fand wertschätzende Worte: „Es ist wie beim Wandern. Erst wenn ein Ausgangspunkt festgelegt ist, kann ein Weg gefunden werden, um ein Ziel zu erreichen. Der Verein Haftentlassenenhilfe e.V. gibt den Menschen genau diesen Ausgangspunkt um Ihnen neue Perspektiven zu eröffnen.“
Das Ehren- und Gründungsmitglied des Beirats und Leitender Oberstaatsanwalt a. D., Hubert Harth, berichtete Interessantes und Wissenswertes aus 20 Jahren Beiratsgeschichte. Unter den Gästen befand sich auch der hessische Generalstaatsanwalt, Prof. Dr. Helmut Fünfsinn, und die Leiterin der Abteilung IV im hessischen Ministerium der Justiz, Frau Ruth Schröder.
Ziel des Beirats der Haftentlassenenhilfe e.V. war bei Gründung im Jahr 1995 entlassene Inhaftierte in befristet zu nutzenden Wohnraum aufzunehmen. Diese Aufgabe erfüllt das Projekt Schöne Aussicht. Zunächst zielte das Angebot nur auf eine U-Haft-Vermeidung und seit 1998 wurde es erweitert auf Verurteilte, die eine Ersatzfreiheitsstrafe verbüßen und keine Wohnung haben.
„Dieser Auftrag gelingt gut, die Versorgung der Klientel mit Anschlusswohnraum gestaltet sich in den letzten Jahren jedoch immer schwieriger“, bemerkt Ralf Pretz, Geschäftsführer des Vereins. „Sinnvolle Resozialisierung zielt auf die Veränderung des Verhaltens der Klienten, muss aber auch die Verhältnisse, in denen ehemals Inhaftierte leben, im Blick haben. Wesentliche Pfeiler von erfolgreicher Resozialisierung sind neben einer Verhaltensänderung und dem Aufbau tragfähiger sozialer Beziehungen, sinnvolle Beschäftigung und das Vorhandensein von adäquatem Wohnraum. Bei dieser Aufgabe stößt die ansonsten überaus erfolgreiche Verbindung von Strafrechtspflege, Strafvollzug und freier Straffälligenhilfe, die im Beirat wirkt, an ihre Grenzen.“ führt Pretz weiter aus.
Die Feierlichkeiten dienten somit auch der Werbung um neue Mitglieder für den Beirat. Seitens des Jugend- und Sozialamtes wird Frau Brigitte Schulz, Leiterin des Fachbereichs Soziales-Grundsatz Mitglied im Beirat werden. Ziel wird sein, neben der Unterstützung der Aufgaben der Haftentlassenenhilfe e.V., eine Wohnraumversorgung für von Haft bedrohte Menschen und Haftentlassene zu erreichen, als realistische Chance zur Resozialisierung. Momentan gehören dem Beirat der Leitende Oberstaatsanwalt Dr. Schreiber, der w. A. Richter Meilinger, Herr Lob, Anstaltsleiter der JVA Frankfurt I und Herrn Röhrig, Anstaltsleiter der JVA Frankfurt IV sowie Rechtsanwalt Herrn Guthke aus dem Vorstand der hessischen Strafverteidiger an.
Die Haftentlassenenhilfe existiert seit 36 Jahren. Der Verein ist mit seinen Aufgaben gewachsen und beschäftigt heute 19 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. In insgesamt zehn Arbeitsbereichen werden folgende unterschiedliche Ziele verfolgt: Vermeiden und Verkürzen von Haft, Sichern der Übergänge von Haft in Freiheit, Stabilisierung nach Haft und Sichern des Lebensunterhaltes und der Teilhabe.
Projekt Abwenden von Ersatzfreiheitsstrafe
Mit neuen Projekten bei den Staatsanwaltschaften Frankfurt (seit 01.10.2013) und Darmstadt (seit 01.11.2013) konnten wir unsere Bemühungen zur Unterstützung von Menschen, die von Inhaftierung bedroht sind, ausbauen.
Ausgehend von den Erfolgen, die wir bei der Abwendung von Freiheitsstrafen (AvE) im Landgerichtsbezirk Wiesbaden machen konnten, wurde der Arbeitsansatz in enger Abstimmung mit dem Hessischen Ministerium der Justiz (HMdJ) und den Staatsanwaltschaften Frankfurt und Darmstadt eingerichtet.