Die Beratungsstelle der Haftentlassenenhilfe e.V. bietet seit 1979 mit dem Gesetz in Konflikt geratenen, inhaftierten und aus der Haft entlassenen Menschen Beratung, Unterstützung und Begleitung. Selbstverständlich können auch Angehörige und Mitarbeiter*innen anderer Institutionen unser Angebot nutzen.
Viele unserer Klient*innen sind von unterschiedlichen psychischen, materiellen und sozialen Notlagen betroffen. Armut, Arbeitslosigkeit, soziale und gesellschaftliche Ausgrenzung sowie Erkrankungen wirken Existenz bedrohend. Kommt Straffälligkeit hinzu, verstärkt und manifestiert sich ihre Notlage.
Unsere Ziele
Wir setzen uns für die Vermeidung von Haft und gesicherte Übergänge von Haft in Freiheit ein. Unseren Klient*innen bieten wir in der Zeit nach Haft an, mit ihnen zusammen Delinquenz fördernde Faktoren zu identifizieren und zu bearbeiten. Die Stigmata straffällig und kriminell sollen überwunden werden.
Unsere weiteren Ziele sind zu materieller und psychischer Stabilität beizutragen, ein Leben in Eigenverantwortung sowie soziale Integration und eigenständige wirtschaftliche Teilhabe zu fördern. Die Wahrnehmung unserer Angebote beruht auf Freiwilligkeit und erfolgt auf Wunsch anonym.
Das Angebot
In unserem Beratungsangebot ist das Fehlen oder das Sichern von eigenem Wohnraum das herausforderndste Thema.
Neben der ungenügenden materiellen Absicherung, den Schwierigkeiten bei der Arbeitsplatzsuche, der Überschuldung, der Unerfahrenheit im Umgang mit Behörden und den fehlenden sozialen Bindungen wird drohende oder bestehende Wohnungslosigkeit als dringlichstes Problem genannt. Hilfe zur Wiedereingliederung ist deshalb zu allererst Hilfe bei der Beschaffung und dem Erhalt von Wohnraum. Die Vermeidung oder Überwindung von Wohnungslosigkeit nimmt als Querschnittsproblem bei allen unseren Bemühungen eine zentrale Rolle ein.